Mobile World Congress – die Trends

Die Mobilfunkbranche versammelte sich in dieser Woche in Barcelona zum wichtigsten Industrietreff Mobile World Congress. Folgende Trends standen im Mittelpunkt:

Mobiles Internet: Über Jahre haben die Mobilfunk-Anbieter Milliarden in den Aufbau superschneller Netze investiert – doch zum Massenmarkt wurde die Internet-Nutzung für unterwegs bisher nicht. Die Verbraucher stören sich an hohen Tarifen oder umständlicher Bedienung auf den kleinen Bildschirmen. Doch inzwischen wittert die Branche Morgenluft: Apples iPhone zeigt, dass die Nutzer bei richtigem Bedienkomfort doch zum “Internet in der Tasche” greifen. Googles Betriebssystem Android, von dem in Barcelona erste Geräte-Prototypen erwartet werden, verspricht attraktive neue Dienste. Intel will mit den sparsamen und leistungsstarken Silverthorne-Chips die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Akkus länger halten.

Smartphones: Die Nutzung mobiler Datendienste erfordert entsprechende Geräte. Die so genannten Smartphones sind eigentlich Mini-Computer, mit denen man auch telefonieren kann. Handy-Weltmarktführer Nokia ist auch hier die Nummer eins mit gut der Hälfte des Marktes – doch die Konkurrenz von Apple und Google könnte in den kommenden Jahren die Gewichte verschieben. Smartphones sind ein schnell wachsendes Geschäft, das aber eigentlich erst am Anfang steht: Im vergangenen Jahr stieg der Absatz um 60 Prozent auf insgesamt etwa 115 Millionen Geräte, also etwa ein Zehntel des gesamten Handy-Marktes. Beim Design gibt es eine große Vielfalt: Von kompletten Tastaturen wie beim E-Mail-Handy Blackberry bis zum berührungsempfindlichen Bildschirm des iPhone.

Navigation: Nokia nahm gut acht Milliarden Dollar in die Hand, um den Anbieter digitaler Straßenkarten Navteq zu übernehmen – und das aus gutem Grund. Navigation und Ortung gelten als ganz heiße mobile Dienste. Dabei geht es weniger um die aus dem Auto bekannten Wegbeschreibungen als um bisher ungeahnte Möglichkeiten, die Menschen gezielt mit Werbung anzusprechen. Zum Beispiel könnten Geschäfte oder Restaurants Kunden in ihrer Nähe die Werbung direkt aufs Handy schicken. Dass der Navigationsgeräte-Hersteller Garmin in Barcelona sein erstes Handy “nüvifone” zeigen will, dass GPS-Ortung, mobiles Internet und Telefonie vereint, bestätigt den Trend.

Femtozellen: Hinter dem bisher wenig bekannten Begriff steckt eine Art eigener Handy-Hotspot für zu Hause. Im eigenen Heim telefonieren die Menschen eher weniger mit dem Handy – viele haben Netzprobleme, auch die Tarife sind angesichts der Flatrate-Angebote im Festnetz nicht so günstig. Mit Femtozellen-Anlagen würden die Handys nicht die Antennen der Mobilfunk-Anbieter ansprechen, sondern nach WLAN-Manier den eigenen Hotspot – von dem die Gespräche oder Daten dann kostengünstig über DSL-Leitungen weitergeleitet werden. Experten halten einen Durchbruch für die Technik in den kommenden Jahren für möglich.

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