Handys von heute: Digicam, Navigationsgerät, Jukebox und Wetterstation in einem!

Die Vielfalt mobiler Dienstleistungen nimmt zu. Vor allem die Provider setzen verstärkt auf Mehrwertdienste, weil mit reiner Telefonie kaum noch Geld zu verdienen ist.
Deutschland zählt mehr Mobilfunkverträge als Einwohner. Die nutzen die Deutschen längst nicht mehr nur zum Telefonieren und Schreiben von SMS.

Fotografieren und Musik hören

Laut einer Umfrage von Nokia unter Besitzern ihrer Handys der Serie 60 ist Musik hören nach dem Fotografieren die zweitbeliebteste Beschäftigung bei den Handyextras. Gefolgt wird es von Spielen und dem Surfen im Internet.
Mit den neuen Unterhaltungs- und Informationsdiensten wollen vor allem die Netzbetreiber Umsatz machen. Während die Tarife für das Telefonieren ständig sinken und Neukunden langsam rar werden, kommen Handy-TV und Co. gerade recht, um die Gewinne wieder anzukurbeln.

Servicenummern und Downloadangebote

Während 2006 die Datenübertragungsdienste sechs Prozent des Umsatzes im Mobilfunk ausmachten, geht der VATM für dieses Jahr von 8,9 Prozent aus.
Business to Business-Unternehmen verdienen am Bereitstellen von Technik und Internetportale an reinen Downloadangeboten. Derweil versuchen die Netzbetreiber, ständig neue Arten von Inhalten anzubieten. An Servicenummern verdienen sie genauso mit wie bei der Datenübertragung von Downloads und ihren eigenen Angeboten wie TV und Internet.

Navidienste

– Weit oben auf der Beliebtheitsskala der Nutzer stehen auch Navigationsdienste. Das Kartenmaterial ist entweder fest auf dem Handy gespeichert oder wird von einem Server abgerufen. Der Nutzer zahlt eine Flatrate oder pro Verbindung.
Die Geräte werden immer besser. Also überlegen es sich Handybesitzer zweimal, ob sie sich extra ein klassisches Navigationssystem für das Auto statt nur einem zusätzlichen GPS-Modul kaufen, sofern sie noch kein GPS-fähiges Telefon besitzen. Außerdem bieten die mobilen Navisysteme oft eine Wegführung für Fußgänger mit an. Die bezieht gesperrte Straßen und Plätze mit ein und führt zu Sehenswürdigkeiten und Cafés. Auf Wunsch können Nutzer ihren Standort an Freunde senden. Künftig sollen die Programme durch Abgleich mit der integrierten Handykamera noch präziser werden.
Meist bieten spezielle Hersteller und Mobilfunkbetreiber die Navigationslösungen an. Bei T-Mobile gibt es den Dienst Navigate schon seit rund fünf Jahren. Mit der im November startenden neuen Version bekommen die Kunden zusätzlich zur Route einen Kompass und Wetterinformationen aufs Handy. Auch Telefonriese Nokia sieht in der mobilen Navigation ein zukunftsträchtigstes Geschäftsfeld. Seit Februar bietet der finnische Gerätehersteller die Lösung “Smart 2 Go” an.

Kürzlich hat Nokia die nächste Investition in dem Bereich bekanntgegeben: Das Unternehmen hat die Firma Navteq gekauft. Der Hersteller von Navigationssoftware war den Finnen rund 5,7 Mrd. Euro wert. “Die Branche wandelt sich immer mehr in Richtung internetbasierter Erlebnisse”, sagt Olli-Pekka Kallasvuo, Vorstandsvorsitzender von Nokia.
In den nächsten zwölf Monaten will er im neuen Portal Ovi vielfältige Services anbieten. Den Anfang machen Spiele, der Zugang zu Web-Communities und der Nokia Music Store mit einer Million Songs.

Seit 1. September ist zudem die festgelegte Tarifobergrenze für 0900-Servicenummern von 2 auf 3 Euro gestiegen. Das verspricht weitere Umsätze. Trotzdem arbeiten die Netzbetreiber schon an den nächsten Einnahmequellen.
Werbung heißt das Geschäftsmodell der Zukunft. Web’n’Walk-Kunden bekommen künftig beim Surfen Reklame zu sehen. Mithilfe des Vermarkters Interactive Media CCSP bietet T-Mobile Werbetreibenden an, Banner und Links zu platzieren. Auch Vodafone hat eine eigene Abteilung namens Mediasolutions gegründet, um Werbeplätze zu vermarkten. Auf dem von 3,5 Millionen Usern genutzten Portal Vodafone Live zeigen bereits Daimler, VW und Opel ihre Botschaften.

Doch auch wenn das Geschäft mit den Mehrwertdiensten wächst, ist das für die Branche noch kein Grund, in Jubel auszubrechen. Das unübersichtliche Angebot ist ebenso groß wie die Skepsis vieler erwachsener Handybesitzer.
Während die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerne alles Neue ausprobieren, bis das Taschengeld aufgebraucht ist, sind die älteren Nutzer bis auf Weiteres zurückhaltend. Groß ist weiterhin die Angst, auf heimliche Gebührenstricke hereinzufallen

Quelle: www.ftd.de

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